Am Bodensee
Samstag, 10.Juni 2023
Das Rätsel der Donauquelle
Heute beginnt nun der zweite Teil unseres Urlaubs. Wir verlassen den Hochschwarzwald und damit die Ferienwohnung der Familie Böll, in der wir uns sehr wohl gefühlt haben. Weiter geht es in Richtung Bodensee. Unterwegs wollen wir uns aber erst einmal des vertrackten Problems der zwei Donauquellen annehmen. Manch einer kennt den Spruch „Brigach und Breg bringen die Donau zuweg“. Das heißt also, aus den beiden Quellflüssen Brigach und Breg wird durch den Zusammenfluss die Donau. Zuerst sehen wir uns die Quelle der Breg an der Martinskapelle bei Furtwangen an. Die Breg ist hydrologisch der größere Quellfluss und damit wohl offensichtlich der Quellfluss der Donau. So sieht man das in Donaueschingen allerdings nicht. Hier hat man sich in einer Ecke des Schlossgartens eine kunstvoll gefasste Karstquelle zu Donauquelle auserkoren. Wer hier näheres erfahren will kann gern hier nachlesen. Fakt ist, bei Donaueschingen fließen die beiden Quellflüsse zusammen und bilden die Donau.
Von Donaueschingen sind es dann noch ca. 1,5 Stunden bis zu unserem Campingplatz in Oberteuringen/ Neuhaus. Hier haben wir eine Übernachtung gebucht und hier werden wir dann auch das Auto stehen lassen um mit den Fahrrädern den Bodensee zu umrunden.
Der Campingplatz am Bauernhof bei Familie Kramer ist sehr schön. So freuen wir uns schon darauf, nach unserer Bodenseeumrundung hier noch eine ganze Woche verbringen zu dürfen.
Sonntag, 11.Juni 2023
Vom Bauernhofcamping bei Familie Kramer brechen wir nun mit den Fahrrädern zum Bodensee auf. Unser Auto muss hier eine Woche auf uns warten.
Wir fahren in Richtung Friedrichshafen. Die Tour ist ziemlich entspannend, gefühlt geht es nur bergab.
Als wir den See erreichen, präsentiert er sich uns sehr naturbelassen. Das wird wohl nicht so bleiben. Der Weg führt weiter durch ein ufernahes Naturschutzgebiet. Den ersten Eindruck vom bunten Treiben der Touristen am Bodensee erfahren wir in Langenargen. Welch ein Treiben auf der Uferpromenade.
Später besichtigen wir eine historische Drahtseilhängebrücke. Sie soll wohl die älteste ihrer Art in Deutschland sein. Mittag gibt’s in einem lauschigen Biergarten am Wege. Hier schwebt dann auch ein richtiges Luftschiff über uns.
Unser Zelt schlagen wir im Campingpark Lindau auf, kurz vor der Grenze nach Österreich.
Anschließend fahren wir noch einmal ohne Gepäck zurück nach Lindau um uns das schmucke Städtchen anzusehen.
Nach der Stadtbesichtigung versuchen wir im Bodensee zu baden. Eine Badestelle gibt es gleich am Campingplatz. Was soll ich sagen? Ein Genuss war es nicht. Der steinige Grund lässt kein wohliges Badefeeling aufkommen.
Montag, 12.Juni 2023
Dreiländertag
Kurz nach unserem Aufbruch von Campingplatz erreichen wir die Grenze nach Österreich. Der Radweg führt oft direkt am Seeufer entlang. Wir überqueren die Bregenzer Ach, einen Zufluss zum See. Dann passieren wir Bregenz mit seiner Seebühne und später das Reindelta. Hier fließt ein ziemlich begradigter Rhein in den Bodensee. Unterwegs machen wir noch eine Erdbeerpause mit Früchten direkt vom Erzeuger. Bei Rheineck überqueren wir den Alten Rhein, der hier die Grenze zur Schweiz bildet. In Altenrhein lädt eine Hundertwasser-Markhalle zur Besichtigung ein. Hier gibt’s auch einen leckeren Mittagsimbiss. Zum Glück geht hier alles mit Karte denn Schweizer Fränkli haben wir ja nicht. In Arbon können wir unser Zelt auf dem Campingplatz Buchhorn, gleich am Freibad aufbauen. Nach einem erfrischenden Bad im See laufen wir dann noch einmal zurück nach Arbon und sehen uns dieses schnuckliche Städtchen an.
Dienstag, 13.Juni 2023
Reif für die Insel
Heute früh können wir den Bodensee ganz für uns genießen, da auf der Zeltwiese nicht viel los ist. Nach einen gemütlichen Frühstück am Bodensee, brechen wir für unsere Verhältnisse schon recht zeitig gegen 9.30 Uhr auf.
Heute fahren wir sehr oft wieder direkt an der Bahnstrecke. Dadurch und durch Umleitungen des Radweges, müssen wir leider oft an den Bahnübergängen warten. Aber auch heute ist die Ausschilderung gut. Immer wieder haben wir einen schönen Blick auf den Bodensee. Viele nette kleine Dörfer und Städtchen wie Romanshorn, Uttwil, Kreuzlingen durchfahren wir. Zwischen Kreuzlingen und Konstanz fahren wir wieder über die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland.
In Konstanz machen wir unsere wohlverdiente Mittagspause. Die Innenstadt macht einen sehr netten Eindruck und wir nehmen uns eine ausgiebige Besichtigung für die 3. Ferienwoche vor. Da wir auch den Untersee umradeln wollen und die Insel Mainau besuchen möchten, schlagen wir unser Zelt auf der Insel Reichenau auf. Die Insel ist recht hüglig . Schon auf den ersten Blick fallen die vielen Gewächshäuser und viele Gemüsefelder auf. Reichenau ist die größte Bodenseeinsel und steht unter UNESCO-Welterbe!
Leider hält der Campingplatz „Sandseele“ nicht, dass was wir auf Grund der guten Bewertungen in Google Maps erwartet haben. Die Zeltwiese macht einen leicht deprimierenden Eindruck. Macht nichts, wir werden die nächsten 3 Nächte hier trotzdem aushalten. Dafür hat der Campingplatz ein annehmbares Restaurant und eine nette Badestelle.
Nach dem Zeltaufbau gehen wir in die Mitte der Insel zum ortsansässigen Nahkauf um uns mit einigen Lebensmitteln einzudecken. Rück zu laufen wir immer entlang des Ufers. Sehr interessant. Wir kommen an vielen Gemüsehöfen vorbei, wo es auch immer einen kleinen Gemüsestand mit Kasse des Vertrauens gibt.
Im Restaurant am Campingplatz lassen wir den Abend ausklingen.
Zusatz: Am Abend sammelt sich dann eine große Menschenmenge am Ufer um dem spektakulären Sonnenuntergang beizuwohnen. Naja, der ist schon schön.
Mittwoch, 14.Juni 2023
Die Untersee-Umrundung
Heute steht die Umrundung des kleinen Anhängsels des Bodensees ( Untersee) auf dem Programm. Dazu fahren wir mit den Fahrrädern zu Anlegestelle des Solarboots und setzen von da über nach Mannenbach . Das ist dann schon wieder in der Schweiz. Dort starten wir die Umrundung. Unterwegs nehmen wir die Dienste eines kleinen Hofladens in Anspruch. Es gibt gut gekühlten Most und die Kasse des Vertrauens nimmt auch Euro. In Stein am Rhein sehen wir uns ein wenig um. Der Ort ist ein wahres Touristenmekka.
In Wangen (Deutschland) kehren wir zum Mittag ein und hier gibt es doch tatsächlich Königsberger Klopse. Die letzte Fähre von Allensbach zur Insel Reichenau um 17 Uhr schaffen leider nicht und so müssen wir wieder die Zufahrt über Konstanz nehmen.
Zurück auf dem Campingplatz gibt es erst einmal ein erfrischendes Bad im See. Für das Abendessen entfalten wir unsere Campingküche auf einer Sitzgelegenheit am See.
Donnerstag, 15.Juni 2023
Gartenträume
Heute ist ein fahrrahradfreier Tag. Wir wollen die „Bodenseecard West“ benutzen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Insel Mainau fahren, ein Muss wenn man hier in der Gegend ist .
Frühstück genießen wir wieder am Meer, heute mit „Frühstücksfernsehen“ begleitet. Ein älterer Herr mit Hund und doch etwas Gepäck startete mit einen Stand UP Pedal Board auf den Untersee. Er war dann doch recht flott unterwegs. Wir wussten bis jetzt nicht, dass es ein SUP mit Pedalen überhaupt gibt.
Unsere rausgesuchte ÖPNV-Verbindung klappte gut. Ich war recht neugierig auf die berühmte Insel Mainau. Der Eintritt beträgt zur Zeit stolze 25,50 €.
Das besondere Flair dieser Parkanlage macht zweifelsohne die Insellage aus. Oftmals strahlen die einzelnen Gartenräume exotisches Flair aus mit Palmen und vielen Zitrusfrüchten. Das innere der Insel beeindruckt mit vielen alten Bäumen aus allen Teilen der Welt, die heute auch für angenehmen Schatten sorgen. Besonders faszinierend ist das Schmetterlingshaus. Dank Bodenseewasser scheint die Bewässerung der weiträumigen Parkanlage kein Problem zu sein.
Fazit: Die EGA gefällt uns auch sehr gut und braucht sich nicht zu verstecken!
Die Rückfahrt hat dann leider nicht ganz problemlos geklappt, weil wir erst in die falsche Richtung gefahren sind. Macht nichts, wir sind trotzdem angekommen.
Auf der Insel Reichenau essen wir bei „Riebels“, einer Fischerei mit angeschlossenen Biergarten leckeren Fisch und wandern dann von dort über den Uferweg zu unseren Zeltplatz und gewinnen nochmals einen guten Eindruck von der Insel Reichenau mit ihren vielen Gewächshäusern, Gemüsefeldern, den vielen Gemüseständen mit den Kassen des Vertrauens und den vielen schönen Blicken über das Schilf zum Untersee.
Freitag, 16.Juni 2023
Wie wir ein großes Problem umschiffen
Heute ist die „bergige“ Etappe, weil sich die Ufer der Halbinsel Bodanrück steil zum Überlinger See absenken und dort kein Platz mehr für einen Weg ist. Auf diese Steigungen und Hitze haben wir mit bepackten Rad keine Lust.
Aber zuerst packen wir unsere Sachen und frühstücken gemütlich beim Inselbäcker. Nochmals fahren wir an unzähligen Gewächshäusern, Gemüsebeeten und Weinstöcken vorbei, bevor es über die schöne Pappelallee auf das Festland geht.
Da wir heute abkürzen wollen, navigieren wir nach Wallhausen, von wo eine Linienfähre nach Überlingen fährt. Auf viele Fahrräder ist das Fährunternehmen eingestellt und das ein- und ausparken auf das Schiff verläuft sehr gekonnt. In einer viertel Stunde erreichen wir Überlingen.
Von dort radeln wir nach Unteruhldingen, wo es das berühmte Pfahlhausmuseum gibt. Unterwegs kehren wir noch in einer gemütlichen Besenwirtschaft ein.
Wer hier einmal in der Gegend ist, sollte sich das Pfahlbaumuseum nicht entgehen lassen. Es ist sehr interessant und man kann sich vorstellen, wie die Menschen in der Stein- und Bronzezeit gelebt haben. https://www.pfahlbauten.de/
Da es hier mit Campingplätzen nicht so gut aussieht, gönnen wir uns im Hinterland (3 km vom Bodensee entfernt) ein Hotelzimmer, wo das Preislevel auf ein normales Niveau gefallen ist (es ist auch noch Fr/Sa). Wir haben mal wieder Lust auf Strom und Internet.
Im hoteleigenen Restaurant lassen wir den Abend ausklingen.
Samstag, 17.Juni 2023
Der Kreis schließt sich
Im Hotel „Zum Sternen“ frühstücken wir nach einer geruhsamen Nacht vorzüglich. Wir lassen es heute ruhig angehen und radeln dann mit unseren bepackten Rädern wieder in Richtung Bodensee. In Unteruhldingen statten wir dem Naturbadestrand einen Besuch ab. Unsere Tour führt uns dann weiter nach Meersburg wo uns zwei leckere Eisbecher das Mittag ersetzen. Wir sehen uns dann noch die Magische Säule auf der Seepromenade an. Ein Kunstwerk von Peter Lenk, einem regionalen Künstler, der hier in der Bodenseeregion an verschiedenen Orten seine Spuren hinterlassen hat. Nun folgen wir dem Bodenseeradweg weiter nach Friedrichshafen wo sich unsere Runde um den Bodensee schließt. Von dort sind es nur noch ca. 8 km bis zum Ferienhof Kramer, wo unser Auto auf uns wartet und wo wir nun für eine Woche unser Zelt aufschlagen.
Sonntag, 18.Juni 2023
Zweimal Glück in „Konschtanz“
Heute wollen wir uns die Stadt Konstanz mal etwas genauer ansehen. Um den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, kaufe ich mir extra solch ein neuartiges Deutschlandticket. Dabei achte ich bei der Onlinebestellung akribisch auf das Gültigkeitsdatum, denn ich will es jetzt, im Juni, benutzen. Die DB-Navigator-App verkauft mir jedoch ein Deutschlandticket für Juli. Den Fehler entdecke ich kurz vor dem Einstieg in den Bus. Der Busfahrer nimmt‘s gelassen, macht mich aber auf die Anwesenheit zweier Kontrolleure im Bus aufmerksam. Die walten dann auch ihres Amtes und bei der Kontrolle wird zwar mein Ausweis, nicht aber das Gültigkeitsdatum des Tickets überprüft. Dabei kommt mir zugute, dass bei der Kontrolle ein gewisser Tumult, ausgelöst durch eine Rentnerin, die ihren Ausweis nicht dabei hat, entsteht. Also: Glück gehabt.
Der Linienbus, mit dem wir fahren ist schon etwas Besonderes. Von Meersburg nach Konstanz benutz er nämlich samt der Fahrgäste eine Fähre über den Bodensee.
Nach unserer Ankunft in Konstanz ist die Tourist-Information in der wir die Stadtführung buchen wollten leider geschlossen. Aber zufällig treffen wir den Stadtführer direkt vor der Tür. So steht einer Teilnahme an einer aufschlussreichen Stadtbesichtigung nichts im Wege. Also: Das 2.Mal Glück gehabt.
Während der Führung geht es natürlich auch um die Rolle der Stadt während des Konstanzer Konzils 1414 bis 1418. Da gab es 3 Päpste und der König Sigismund wollte das gern ändern. Wer mehr darüber erfahren will, kann hier mal nachlesen.
Hübsch anzusehen ist auch die Statue der Imperia, einer weitere Arbeit von Peter Lenk um die sich auch verschiedene Geschichten ranken.
Wir sehen uns natürlich auch Münster und das Hus-Museum an. Jan Hus wurde während des Konzils nämlich hier als Ketzer verbrannt. Das wissen viele gar nicht.
Später geht’s im vollbesetzten Bus wieder zurück zum Campingplatz.
Montag, 19.Juni 2023
Bodensee von oben – Pfänder und Bregenz
Heute früh hat es seit langen mal geregnet. Für die nächsten Tage sind Unwetterwarnungen angekündigt. Notfalls müssen wir uns ein festes Quartier suchen, was hier aber gar nicht so einfach ist.
Heute fahren wir mit dem Auto nach Bregenz und lassen uns mit der Pfänderbahn auf den 1064 m hohen Pfänder fahren. Von hier hat man einen phantastischen Blick auf den Bodensee und auf die Alpen. Heute ist es auch nicht ganz so diesig wie die letzten Tage, so dass man deutlich den schneebedeckten Säntis in der Schweiz erkennen kann. Besonders schön ist, dass wir die Radtour der letzten Woche in Teilen nochmals von oben nachvollziehen können: die Insel Lindau, Bregenz und das Rheindelta. Wie schön!
Über den Wildpark steigen wir über lauschige, teilweise aber nicht ganz einfache Wege wieder nach Bregenz herunter. Immer wieder können wir hier schöne Blicke zum Bodensee genießen und wandern an schönen Gärten vorbei. In Bregenz genießen wir am Bodenseeufer ein leckeres Eis und bummeln an der Promenade bis zur Seebühne. Dort wird mächtig gewerkelt für die Aufführungen der Madame Butterfly ab Mitte Juli. Über die City schlendern wir zum Parkhaus.
Bei über 30°C war es wieder sehr schweißtreibend!
Dienstag, 20.Juni 2023
Wasser, Wein und Dichtung
Heute haben wir uns die Besichtigung des Touristenhotspots Meersburg vorgenommen. Wir benutzen wieder den 700er Bus, der fast direkt vor dem Campingplatz abfährt. Am Ziel angekommen buchen wir uns eine Schiffsrundfahrt auf dem Überlinger See. Das geht dann auch ziemlich zügig los und über Mainau, Unteruhldingen, Überlingen, Dingelsdorf und noch einmal Mainau zurück nach Meersburg. So können wir verschiedene Orte unserer Radtour noch einmal Revue passieren lassen. In Meersburg besuchen wir das „Vineum Bodensee“, ein modernes aber dennoch interessantes Museum über die Kultur des Weines im Allgemeinen und den Weinanbau am Bodensee im Besonderen. Zum Schluss gibt es noch eine kleine automatisierte Weinverkostung. Wir halten uns sehr zurück denn bei über 30 Grad Außentemperatur könnte ein Gläschen zu viel sicher schnell zu Problemen führen. Schließlich wollen wir ja auch noch den interessanten Ausführungen der netten Führerin im Meersburger Fürstenhäusle folgen. Das Häusle bietet neben einer grandiosen Aussicht über den Bodensee auch zahlreiche Einblicke in die Lebenswelt der berühmten Dichterin Anette von Droste-Hülshoff. Die Älteren unter euch werden sie sicher noch vom 20-D-Mark-Schein kennen.
Da Utas Badelatschen heute früh irreparabel kaputtgegangen sind, kauft sie sich schnell bei der ortsansässigen Schuhhändlerin ein Paar neue. Der Einkauf ist ein wenig eine Reise in die Vergangenheit.
Später geht es mit dem Bus wieder zurück zu unserem Zeltplatz wo wir auf das angekündigte Gewitter warten. Aber es scheint, bis jetzt (21:30 Uhr ), auszubleiben.
Mittwoch, 21.Juni 2023
Heute fahren mit dem Auto nach Friedrichshafen. Das ist nicht weit aber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mit viel Aufwand verbunden. Vom Parkhaus ist es nicht weit bis zur ersten Etappe unserer Tour, dem Zeppelinmuseum. Hier dreht sich alles um die Luftfahrt mit diesen frühen Giganten der Lüfte. In einem teilweisen Nachbau eines Zeppelins kann man erahnen, wie komfortabel das Fliegen zu Zeiten der Zeppeline war. Natürlich war es auch gefährlich unter dieser hochbrennbaren Wasserstoffblase zu reisen. Was ja schließlich durch die Katastrophe der „Hindenburg“ (1937) sehr deutlich wurde und zur Einstellung des Passagierverkehrs mit den Zeppelinen führte.
Wir bummeln dann weiter an der Uferpromenade entlang und lassen uns in einem Biergarten zu einem ortstypischen Mittagessen (Maultaschen und Wurstsalat) nieder.
Anschließend besuchen wir das Schulmuseum. Zwar viel kleiner als das Zeppelinmuseum aber auch sehenswert und interssant.
Für 11 Euro erlösen wir unser Auto aus dem Parkhaus und fahren wieder in Richtung Campingplatz. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher zur Zeppelinsiedlung, einer Art sozialer Wohnungsbau für die Zeppelinmitarbeiter und ihre Familien.
Am Abend nimmt Uta noch an einer Yoga-Stunde auf dem Campingplatz teil. Ich traue mich leider nicht, Fotos zu machen. 😊
Für das leibliche Wohl wird heute auch gesorgt. Wir beteiligen uns am Stockbrotmachen. Dazu gibt’s Most, den die Einheimischen Moscht nennen und der leicht angebohrten, die Vorstufe zum jungen Wein ist.
Die angekündigte Gewitter-Katastrophe wurde auch heute wieder auf Morgenabend verschoben.
Donnerstag, 22.Juni 2023
Kommt es oder kommt es nicht?
Auch heute gibt es wieder Warnungen vor Gewitter, Starkregen und anderen Wetterunbilden.
Wir lassen uns die Laune dadurch nicht vermiesen und brechen zu einer Radtour zum Schloss und Kloster Salem auf. Bei Temperaturen über 30°C sind die 18 Kilometer schon ein wenig anstrengend.
Das Schloss und Kloster Salem hat eine lange Geschichte, war über 700 Jahre Zisterzienserkloster und wurde nach der Säkularisierung 1804 markgräflicher Sommersitz derer von Baden. Heute ist es auch durch die elitäre Privatschule bekannt. Mit dem Eintritt hat man hier quasi eine „Führungsflatrate“. Wir nehmen an einer Führung über das Klosterleben und einer weiteren über die Residenz der Äbte teil. Auf der Rückfahrt gibt’s noch einer Kaffee und ein Stückchen beim Bäcker.
Zurück auf dem Campingplatz nimmt Uta noch fix ein Bad im Weiher und dann packen wir unsere Sachen auf die Vordersitze des Autos und richten hinten unsere Schlafplätze ein. Auch das Zelt bauen wir ab und verstauen es im Auto. So sind wir hoffentlich auf alles vorbereitet, was da heute noch auf uns zu kommt.
Mit Geschirr und Vorräten ziehen wir uns in den Aufenthaltsraum zurück.
Jetzt ist es kurz vor Acht und es beginnt gerade moderat zu regnen. Auch ein leichtes Gewitterbrummel ist zu hören.
Und wenn ihr wissen wollt, wie wir die Unwetternacht überstanden haben, dann schaltet auch morgen wieder ein.
Freitag, 23.Juni 2023
Das fliegende Zebra
Die vergangene Nacht haben wir gut im Auto überstanden, wenn auch die Liegefläche ein wenig kurz war. Die angekündigten Gewitter sowie auch der Sturm sind ausgeblieben. Nur der Regen war ziemlich stark.
So bauen wir nach dem Frühstück unser Zelt wieder auf, denn es wurde schönes, regenfreies Sommerwetter vorausgesagt.
Anschließend machen wir noch eine kleine Fototour über den Campingplatz.
Dann brechen wir mit den Fahrräder noch einmal in Richtung Friedrichshafen auf. Das Dornier-Museum ist heute unser Ziel. Hier dreht sich alles um die Geschichte der Luftfahrt und im ganz Speziellen natürlich um den Luftfahrtpionier Claude Dornier, der hier eine seiner Wirkungsstätten hatte.
Die Ausstellung ist sehr interessant und in verschiedene Flugzeuge kann man auch einsteigen.
Auch eine DO 27 ist zu sehen. Diese Einpropellermaschine wurde einem breiten Publikum als „Fliegendes Zebra“ im Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“ von Bernhard Grzimek bekannt. Hier ist das Flugzeug allerdings in einem schlichten Grün und nicht im schwarzweißen Zebralook zu sehen.
Über Tettnang fahren wir zurück zum Campingplatz.
Am Abend steht heute das traditionelle „Urlaubabschiedsessen“ auf dem Programm. Als Lokal haben wir uns das Gasthaus Adler ausgesucht. Es gibt gute regionale Küche.
So, im Prinzip war es das. Morgen steht die Heimfahrt zurück nach Thüringen an. Mal sehen, ob es davon dann morgen noch was zu berichten gibt. Und der „Abgesang“, der fehlt natürlich auch noch.
Samstag, 24.Juni 2023