Mit Hurtigruten von Hamburg zum Nordkap

Auf den Spuren der Postschiffroute



Donnerstag 13.März 2025

Vorprogramm in Hamburg

Reise nach Hamburg und Besichtigung der Elbphilhar-monie.                     mehr lesen

Freitag 14.März 2025

Heute geht es an Bord

Kleine Hafenrundfahrt und Ein-schiffung auf der MS Otto Sverdrup.                  mehr lesen

Samstag 15.März 2025

Ein Tag auf See

Heute erfolgt die Nordsee- überquerung            mehr lesen

Sonntag 16.März 2025

Besuch in Stavanger

Wir besuchen die Erdölstadt Stavanger und sehen uns das Erdölmusem an        mehr lesen



Montag 17.März 2025

Jugenstil in Ålesund

Heute erreichen wir Ålesund  und besuchen das Meeresaquarium                                    mehr lesen

Dienstag 18.März 2025

Schinken, Kunst und Meer

Ein See-Tag in Richtung Lofoten.                   mehr lesen

Mittwoch 19.März 2025

Ein irrer Duft nach "frischem" Fisch

Winterliches Svolvær und Stockfisch.                 mehr lesen

Donnerstag 20.März 2025

Alta, die Stadt der Nordlichter?

Moderne Kirche und noch mehr Schnee.                  mehr lesen



Freitag 21.März 2025

Honningsvåg - nördlichste Stadt ?

Heute erreichen uns schlechte Nachrichten.              mehr lesen

Samstag 22.März 2025

Tromsø das Tor zur Arktis

Heute gibt es das ertste Mal Nordlichtalarm        mehr lesen

Sonntag 23.März 2025

Knoten, Tran und Lachs

Wir lernen, dass Knoten verzwickt sind, sich Lachs aber ganz einfach zerlegen lässt.        mehr lesen

Montag 24.März 2025

Trondheim - Dom, Festung, Altstadt

Moderne Stadt mit beschaulicher Altstadt und imposantem Dom.    mehr lesen



Dienstag 25.März 2025

Olden - Seilbahn und Rettungsboot

Durch den Nordfjord geht es nach Olden und auf den Hoven                                   mehr lesen

Mittwoch 26.März 2025

Mystischer Wald und die Stadt Bergen

Kleine Wanderung und Stadtrundgang in  Bergen                                       mehr lesen

Donnerstag 27.März 2025

Zum Schluss noch einmal ein See-Tag

Auf dem Weg nach Hamburg über die Nordsee     mehr lesen

Freitag  28.März 2025

Zurück in Hamburg

Rückkehr nach Hamburg und Besuch im Miniatur-Wunderland                                mehr lesen



Donnerstag, 13.März 2025 - Fahrt nach Hamburg und Besichtigung der Elbphilharmonie

 

Bevor morgen unsere Schiffsreise startet, gibt es heute noch ein kleines aber feines Vorprogramm in Hamburg. Der ICE von Erfurt nach Hamburg ist zwar in Erfurt noch 10 Minuten verspätet, kann diesen Zeitverlust bis Hamburg aber mehr als wettmachen.

In Hamburg haben wir ein Zimmer im Hotel Hyperion gebucht. Das ist nicht weit weg vom Bahnhof. Nach einer klitzekleinen Verschnaufpause starten  wir einen kleinen Stadtspaziergang und finden uns nach einem Bäckerimbiss an der berühmten Elbphilharmonie ein. Dort schließen wir uns  um 17:00 Uhr einer ca. einstündige Führung um und in dem imposanten Gebäude an. Wir erfahren Geschichten und Anekdoten über das Haus und dessen Baugeschichte. Im Portugiesischen Viertel gibt es anschließend ein leckeres Tapas-Abendessen.


Freitag, 14.März 2025 - Kleine Hafenrundfahrt und Einschiffung auf der MS Otto Sverdrup

 

Wir checken im Hotel Hyperoion aus und machen uns mit unserem Gepäck per Bus, S- Bahn und Elbfähre auf zum Cruise Center Steinwerder. An den Landungsbrücken erfahren wir, dass heute die Elbfähren bestreikt werden! Also nutzen wir, unfreiwilliger Weise mit unserem Gepäck den alten Elbtunnel um nach Steinwerder zu kommen.

Mit dem Bus fahren wir dann in die Nähe des Kreuzfahrterminals, wo wir unser Gepäck schnell und völlig unkompliziert aufgeben können.

Wir fahren dann wieder in die Stadt zu den Landungsbrücken und schließen uns einer Hafenrundfahrt mit einer kleinen Barkasse an. Die Hafenrundfahrt ist sehr informativ. Große Containerschiffe sehen wir heute nicht, dafür können wir von der Seeseite unser Schiff der Hurtigruten „Otto Sverdrup“ und das Cruise Center begutachten. Ein Abstecher in die Kanäle der Speicherstadt ist sehr interessant und nur mit den kleinen Barkassen machbar.

Anschließend wandeln wir heute zum 2. Mal (aber jetzt ohne Gepäck) durch den Alten Elbtunnel. Dieser wird gut genutzt. Nach einer kurzen Busfahrt sind wir bald wieder am Cruise Center Steinwerder. Dieses finde ich als völlig überdimensioniert. Dort können wir sofort einchecken und nach einer schnellen Sicherheitskontrolle schon auf unser Schiff.

Nach Bezug unserer Kabine (alles bestens) und einer Sicherheitseinweisung fahren wir pünktlich 18.00 Uhr los. Bevor nicht alle Passagiere die Sicherheitseinweisung mitgemacht haben, darf das Schiff nicht losfahren!

Der Abend ist durch das Erkunden des Schiffes, diversen Vorstellungen z.B. durch das Expeditionsteam und den Schiffarzt (Fun-Fakt: Es ist der Alf) und einen sehr guten Abendbrotbuffet ausgefüllt.

Rückblick:

Am Donnerstag, 13.3.25 gab es eine SMS, dass an Bord es einige Verdachtsfälle von Magen-Darm-Grippe gibt. Wir haben uns deswegen in Hamburg, auf ärztlichen Rat, gut mit Medikamenten eindeckt.

Der Arzt meinte aber, sie hätten es in Griff. Auffällig sind die vielen Handwasch- und Desinfektionsmöglichkeiten auf dem Schiff. Ausführungen zur Reisekrankheit bezüglich der kommenden Nordseeüberquerung konnte er sehr kurzhalten, weil die See völlig ruhig (untypisch für die Jahreszeit) ist.

Wir sind sehr neugierig darauf, was uns die kommenden Tage erwartet.


Samstag, 15.März 2025 - Ein Seetag

 

Heute ist der erste Seetag, Nach geruhsamer Nacht fanden wir uns zu einem reichhaltigen Frühstücksbüfett in einem der Restaurants ein. Auf Deck 8, fast ganz oben erledigen wir die Bearbeitung der Reisedokumentation. Die Location bietet eine schönen Blick auf die ruhige See.

Weiterhin stehen einige Veranstaltungen auf dem Programm. Die vorgesehenen Ausflugsprogramme werden vorgestellt, der Expeditionsfotograf stellt sich vor und gibt Tipps zum Fotografieren von Nordlichtern. Ein weiterer Vortrag bringt uns die komplexe Welt der Wikinger nahe. Wer weiß. Wo man das alles mal gebrauchen kann. Natürlich machen wir uns auch weiter mit den örtlichen Gegebenheiten auf dem Schiff vertraut. Volker verliert schnell mal seinen Bordausweis, bekommt an der Rezeption aber fix einen neuen ausgestellt. Zum Abendessen sind uns feste Zeiten und Plätze und damit auch feste Tischpartner zugewiesen.

Uta ist übrigens der Meinung, dass wir trotz allem den Altersdurchschnitt senken.

Am Abend gibt es noch eine kurze Einweisung für den nächsten Tag. Da gehen wir nämlich in Stavanger an Land. Wiederholt wird uns auch mitgeteilt, dass die See für die Jahreszeit ungewöhnlich ruhig ist, Normalerweise gibt es jetzt Wellen von 3 Metern oder auch höher. Ich erinnere mich nicht daran, dass wir im Vorfeld der Reisebuchung darauf hingewiesen wurden.


Sonntag, 16.März 2025 - Die Erdölstadt Stavanger

 

Gestern Abend gab es noch einen kleinen Empfang beim Kapitän. Auch weitere Führungskräfte wurden uns vorgestellt, Die Mannschaft ist aus verschiedenen Ländern bunt zusammengewürfelt. Der Chefkoch stammt aus Österreich.  Über Nacht normalisiert sich das Wetter. Das heißt, der Wind nimmt an Stärke zu und damit auch der Wellengang. In unserer Nasszelle fällt ein Rohr ab. Nichts dramatisches. Später stellt sich heraus, dass es ein Teil der Klobürste ist. Am Morgen können wir schon die norwegische Küste sehen. Gegen 10 Uhr erreichen wir nach etwa 40 Stunden Fahrt (von Hamburg) die Stadt Stavanger.

Stavanger ist die viertgrößte Stadt Norwegens und verdankt ihren Aufstieg in der jüngeren Vergangenheit dem Ölboom der seit den 1960iger Jahren einsetzte. Vom Schiffsanleger ist es nur ein Katzensprung zum Norwegischen Ölmuseum in dem die Licht- und Schattenseiten dieser Entwicklung anschaulich dargestellt werden. Nach dem Museumsbesuch bummeln wir durch die Altstadt und sehen uns die pittoresken bunten, meist aber weißen Häuser an. Zwei Geocaches werden auch eingesammelt.

Nachdem alle Reisenden wieder pünktlich an Bord waren, wird 15:30 Uhr abgelegt. Am Nachmittag gibt es dann noch einen Vortrag. Es geht darum, was man in Norwegen so an verrückten Dingen in der Natur machen kann. Zum Beispiel Wandern im Schnee mit Zeltübernachtungen. Natürlich gibt es dann am Abend auch noch eine kleine Information über die Dinge, die uns Morgen erwarten werden.


Montag, 17.März 2025 - Jugendstil und Regen in Ålesund

 

Die vergangene Nacht war moderat „wellig“. Zumindest in den Bereichen, in denen wir das offene Meer überquerten und nicht in besser geschützten Fjorden unterwegs waren. Uta bekommt davon gar nichts mit.

Am Vormittag gibt es einen Vortrag über die Kulturlandschaften in Norwegen. Wir erfahren, was die Farbe eines Hauses über deren Bewohner aussagt.

Kurz bevor wir gegen 13 Uhr Ålesund  (sprich: Ohlesund) erreichen gibt es noch ein paar Ausführungen zum Ort auf dem Pool-Deck. Nach dem Anlegen können wir einen Bus-Shuttle-Service zum örtlichen Aquarium nutzen. Es gibt einen Innen- und Außenbereich. Wir beobachten die Fütterung der Otter und Pinguine.

Auf eigene Faust sehen wir uns dann das Zentrum der Stadt mit seinen zahlreichen Jugendstilhäusern an und steigen dann die gut 400 Stufen zum Aussichtspunkt auf den Berg Aksla hinauf. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt und den Schiffsanleger.

Leider verwöhnt und das Wetter heute nicht mehr so, wie in den vergangenen Tagen. Auch den Regen müssen wir zeitweise ertragen.

Aufgrund des Tagesprogramms haben wir unsere Essenzeit für das Abendessen von 17:30 Uhr auf 19:30 Uhr verschoben und sitzen deshalb heute Abend mal an einem anderen Tisch. Eine interessante Erfahrung.

Am Abend gibt’s das übliche Briefing für den nächsten Tag und interessante Ausführungen über Norwegen und die Norweger.

Der Seegang hat inzwischen deutlich zugenommen und wiegt uns später in den Schlaf.


Dienstag, 18.März 2025 - Schinken, Kunst und Meer

 

Heute sind wir wieder ganztägig unterwegs. Es ist also ein ruhiger Tag bezüglich der Aktivitäten aber ein unruhiger Tag, was das Meer betrifft. Auf Deck 8 (mit Aussicht) verbringen wir den Vormittag und sehen dem Schiff beim Schaukeln zu. Die ersten Papiertüten werden bestimmungsgemäß benutzt. Zum Glück bleiben wir aber verschont.

Heute steht Kultur auf dem Bordprogramm. Mit einem der Guides sehen wir uns die Kunstwerke an Bord an. Gemälde, Karikaturen, textilen Wandschmuck und sogar eine Plastik ist dabei. Ich stelle fest, dass es mir partiell an der notwendigen Fantasie fehlt. Zum Mittagessen wird es wieder etwas ruhiger.

Am Nachmittag passieren wir den Torghatten, einen riesigen Berg mit einem Loch, um den sich schöne Legenden ranken. Leider muss er sich die Aufmerksamkeit der Reisenden mit ein paar Orcas teilen die plötzlich auftauche und genauso schnell wieder weg sind.

Am Nachmittag wird uns ein norwegische Spezialität vorgestellt. Fenalår ist ein traditioneller norwegischer Lammschinken , der mariniert, getrocknet und sieben Monate lang gereift wurde. Es werden kleine Kostproben gereicht. Der Barmann bietet eine weitere Spezialität an: Aquavit, ein in Skandinavien verbreiteter und auf Getreide oder Kartoffeln basierendes Destillat, dem Kümmel zugesetzt wird. Wir finden, man muss ja nicht alles mitmachen.

Wenige Minuten vor 23 Uhr überqueren wir den nördlichen Polarkreis. Welch ein emotionaler Moment.


Mittwoch, 19.März 2025 - Winterliches Svolvær und Stockfisch

 

Heute früh nutze ich (Uta) das Sportangebot auf dem Schiff: Yoga und Streching. Nicht schlecht!

Auch ein paar Orcas lassen sich wieder blicken.

Anschließend lernen wir draußen am Interessenpunkt etwas über die Lofoten, die uns heute begleiten werden. Dies ist eine reizvolle Inselgruppe mit ca. 80 Inseln, die Nordnorwegen vorgelagert ist.

Gegen 11.00 Uhr legen wir in der "Hauptstadt" Svolvær an. Hier haben wir zum ersten Mal Temperaturen knapp unter den Gefrierpunkt und es liegt Schnee! Toll!

Im inkludierten Programm unseres Schiffes gibt es heute eine Art Stadtführung. An drei markanten Punkten stehem Führer und erzählen uns jeweils was über den Ort. Dabei können wir auch noch unser Englisch aktivieren.

Anschließend schlendern wir an der Hafenpromenade lang und wandern bis zur Mole. Besonders beeindruckend sind die großen Stockfischgestelle, durch die man sogar durchgehen kann. Warum die zu trockenenen Fische (meist Kabelau) nicht von den vielen Möwen gefressen werden, erschließt sich uns allerdings nicht. Sogar die Köpfe werden getrocknet, später zu Fischmehl verarbeitet und nach Afrika exportiert.

Nachdem alle wieder eingeschifft haben, gibt es ein kleines Event zur Überquerung der Polarkreistaufe, wovor wir uns erfolgreich drücken.

Auch heute war wieder ein toller Tag.


Donnerstag, 20.März 2025 - Alta - Stad der Nordlichter. Leider nicht für uns.

 

Alta empfängt uns mit Temperaturen kurz unter dem Gefrierpunkt und mit richtig viel Schnee.

Wir sind ein wenig traurig, dass wir keinen Platz in der geführten Wanderung zum Komsa, dem Hausberg von Alta abbekommen haben.

Mit Shuttlebussen werden wir zur bekannten Nordlichtkathedrale nach Alta gebracht. Die Kathedrale ist erst im Februar 2013 eingeweiht worden und ist schon das Wahrzeichen der kleinen Stadt. Die Fassade ist mit Titanplatten verkleidet, die für tolle Lichtstimmungen sorgen. Eine Deutsche, die hier schon seit zwanzig Jahren lebt, hält einen interessanten Vortrag über Alta, die Kathedrale, über das Leben in der Region und über das Nordlicht. Im Keller gibt es noch eine kleine Ausstellung über das Nordlicht und einen imposanten Film darüber. Obwohl Alta meistens beste Bedingungen dafür bietet, das Nordlicht zu sehen, werden wir es wohl heute wieder nicht sehen, weil es viel zu bewölkt ist.

Auch heute ist es wieder sehr faszinierend, wie schnell das Wetter wechselt: von guter Sicht, stark bewölkt, Schneeschauern oder auch ein paar Sonnenstrahlen, die sich hervorkämpfen.

Nach der Besichtigung der Kathedrale ist es schon zu spät auf den Komsa zu wandern. Alleine hätten wir uns auf Grund der Schneeverhältnisse wahrscheinlich auch nicht getraut. Deswegen werden wir wieder zum Schiff laufen. Auffällig ist, dass hier zwar überall geräumt ist, aber grundsätzlich nicht gesalzt. Der Fuß- und Radweg ist abseits der Straße, so dass wir einen wunderbaren Winterspaziergang bis zum Schiff erleben.

Leider gab es heute Abend wieder keine Nordlichter durch die intensive Bewölkung. Wir hoffen, dass wir das Nordlicht in den nächsten Tagen noch sehen!


Freitag, 21.März 2025 - Honningsvåg, die vielleicht nördlichste Stadt, von was auch immer

 

Heute früh rüttelt der Wind hefig an unserem Schiff. Die Wellen schlagen so hoch, dass unser Kabinenfenster auch mal wieder von außen sauber wird. Später sind wir dann wieder in geschützteren Bereichen unterwegs und wir haben wunderbare Ausblicke auf schneebedeckte Landschaften mit strahlend blauem Himmel. Kurz vor der Einfahrt in den Hafen von Honningsvåg erfolgt dann die Mitteilung, dass die geplante Busfahrt von Honningsvåg zum Nordkap ( ca. 40 km) nicht stattfinden kann. Wegen der Schneefälle und den nun vorherrschenden Wetterbedingungen besteht starke Lawinengefahr. Das heißt, wir werden das Nordkap auf dieser Reise nicht besuchen können, da die Straßen in Richtung Nordkap gesperrt sind.  Das ist sehr traurig aber halt nicht zu ändern. In Honningsvåg wird noch kurzfristig eine Stadtführung organsiert und wir sehen uns das interessante Nordkapmuseum an. Am Nachmittag besuchen wir einen Vortrag über die Flora und Fauna Norwegens.

Später wird eine weitere Planänderung bekannt gegeben: Der Hafen in Reine (Lofoten) kann wegen des starken Windes z.Z, nicht angefahren werden, Die Route wird dahingehend geändert, dass wir stattdessen Trondheim besuchen werden. Heute geht es aber erst einmal nach Tromsø.

Zum Abendessen lassen wir uns heute nicht in unserem Stammlokal „Aune“ sondern im „Fredheim“ verwöhnen.


Samstag, 22.März 2025 - Tromsø das Tor zur Arktis und Nordlichtatarm

 

In Tromsø empfangen uns warme 6°C und sogar teilweise Sonnenschein. Das heißt aber auch, dass es heute sehr glatt und später sehr nass ist. Die Eisspikes kamen heute das erste Mal zum Einsatz, die uns ein sicheres Vorwärtskommen sichern. Bei uns zu Hause wären bei solchen Verhältnissen auf Straße und Fußwegen die dringende Warnung ausgegeben wurden, doch bitte zu Hause zu bleiben. Hier geht alles gewohnt weiter ...

Tromsø macht einen heiteren und modernen Eindruck. Es ist mit über 70.000 Einwohnern die größte Stadt Norwegens nördlich des Polarkreises.

Wir laufen vom Hafen über die Tromsøbrua zur 1965 gebauten Eismeerkathedrale, mit ihrer imposanten Optik. An der Talstation der Storsteinen-Seilbahn erfahren wir, das die Gondelbahn auf Grund heftigen Windes nicht fahren kann. Schade, da heute eine wundervolle Sicht ist. Sicherheit geht aber natürlich vor. Von dort wandern wir über moderne Wohngebiete wieder auf die andere Seite des Tromsøysundet. Die Fußgängerzone ist recht belebt. Der Belag ist schon wieder trocken, da der Fußweg beheizt wird!

Anschließend schauen wir das sehr lehrreiche Polarmuseum an. Das Museum ist sehr interessant und handelt von den abenteuerlichen und gefährlichen Exkursionen in die Polargebiete. Was hat die Menschen angetrieben, sich solchen Gefahren auszusetzen?

Als kleinen Snack wollen wir uns einen der weltbesten Hot-Dogs gönnen, denn die gibt es in einem niedlichen Kiosk auf der Fußgängerzone der Stadt, Leider ist der Zuspruch allerdings so groß, dass sich eine lange Schlange gebildet hat, So verwerfen wir diesen Gedanken und laufen zurück zum Schiff.

16 Uhr verlässt das Schiff dann den Hafen von Tromsø und wir besuchen den Vortrag „Leben im Hinterland“ über die Lebensbedingungen der Norweger in den abgelegenen Gegenden des Landes. Julius, der den Vortag hält, berichtet von seinen eigenen Erfahrungen denn er wohnt seit wenigen Jahren in einem Häuschen in einem Tal „nahe“ Tromsø.

Nach dem Abendessen passiert es dann. Es wird „Nordlichtalarm“ ausgelöst, Und tatsächlich zeigen sich am Himmel leichte graue Schleier, die der Laie leicht übersehen könnte. Dann aber nimmt die grüne Färbung mehr und mehr zu. Was für ein Schauspiel. Das Spektakel hält noch eine ganze Weile an.


Sonntag, 23.März 2025 - Wieder ein See-Tag auf dem Weg nach Trondheim

 

Am heutigen „See-Tag“ steht am Vormittag zuerst eine Lektion „Knotenkunde“ auf dem Programm. Am kleinen Kartentisch auf Deck 4 treffen wir uns mit Julius und einem echten Seemann vom Schiff, um Palstek, Achter-, Kreuzknoten und ähnliches zu üben. Es geling mehr oder weniger gut.

Dann erreichen wir bald wieder die Stelle, an der wir den Polarkreis, dieses Mal in südlicher Richtung, überqueren. Damit haben wir die Arktis wieder verlassen.

Die Überquerung wird natürlich wieder zünftig gefeiert. Dieses Mal mit einem Schluck Tran und einem Gläschen Aquavit.

Das nächste Event ist nicht geplant aber nichtdestotrotz spektakulär. Wir sichten wieder Orcas. Durch dieses Schauspiel hätten wir die „Sieben Schwestern“ fast verpasst, die sich uns noch einmal leicht verschneit auf der Steuerbordseite präsentieren.

Auch bezüglich der norwegischen Küche gibt es noch eine weitere Vorstellung. Heute zeigt uns der „Food-Manager“ des Schiffes wie man einen Lachs fachgerecht zerlegt und verarbeitet.

Später kommen wir dann noch einmal am Berg Torghatten vorbei. Der aufmerksame Leser wird sich erinnern. Das ist der berg mit dem Loch, da waren wir am vergangenen Dienstag schon einmal.

Am Abend gibt es einen Film über zwei „wahnsinnige“ Norweger, die vor Norwegens Küste surfen gehen und das auch im Winter.


Montag, 24.März 2025 - Besuch in Trondheim

 

Statt in Reine (Südlofoten) legte unser Schiff wetterbedingt in Trondheim an. So lernten wir eine weitere schöne norwegische Stadt mit viel Flair kennen.

Zuerst besichtigten wir den Nidarosdom, vor dem wir eine kurze Einweisung erhielten. Er gilt als Nationalheiligtum in Norwegen. Besonders faszinierend ist die Westfassade im Stil der Hochgotik mit 57 Statuen. Anschließend verschafften wir uns von der ehemaligen Festung "Kristiansten" einen schönen Überblick über Trondheim. Wir wanderten weiter durch ein Holzhäuserviertel, über die Alte Brücke und bewunderten die alten bunten Speicherhäuser an der Nidelva. Zufällig begegnen wir auch dem Teil der Reisegruppe, die sich für eine Kajaktour durch die Stadt entschieden hat. Durch das Einkaufsviertel und den Hafen ging es wieder zum Schiff zurück. Auch die moderne Architektur hat uns begeistert. Auf dem Schiff fing es an zu regnen. Gutes Timing!

Am Abend sehen wir eine witzige „Talk-Show“. Zu Gast ist die „Tochter“ der Hurtigruten-Gründers Richard With. Sie gibt eine Reihe von Geschichten und Geschichtchen über ihren Vater zum Besten.


Dienstag, 25.März 2025 - Olden, mit der Seilbahn auf den Hoven

 

Heute Nacht hat es wieder ganz schön „geruckelt“. Erst mit der Einfahrt in den Nordfjord kehrte gegen Morgen Ruhe ein. Der Nordfjord ist 116 km lang und ermöglich es den Schiffen somit weit ins Landesinnere einzufahren. An seinen Ufern ragen die Berge bis zu 1500 m auf und sind teilweise vergletschert. Unser Etappenziel, das Dörfchen Olden liegt so ziemlich am hinteren Ende des Fjords. Von dort gelangen wir per Bus Nach Loen. Hier gibt es eine Seilbahn, mit der wir in wenigen Minuten auf den Berg Hoven (1008m) gelangen. Der Gipfel ist tief verschneit, während im Tal ja derzeit überhaupt kein Schnee mehr liegt. Leider lässt die Aussicht sehr zu wünschen übrig. Nach der Rückfahrt mit dem Bus bummeln wir noch kurz durch das Örtchen Olden. Zurück auf dem Schiff können wir dann noch einer Übung beiwohnen (zuschauen) bei der Bei- und Rettungsboot getestet werden. Hübsch anzusehen aber hoffen wir mal, dass es nie zu einem Ernstfall kommt.

Morgen ist Wandertag. Eigentlich hatten wir ja keinen Platz mehr in der Wandergruppe bekommen  aber, aufgrund der starken Nachfrage, wurde eine zweite Gruppe eingerichtet.


Mittwoch, 26.März 2025 - Kleine Wanderung und Altstadtbesichtigung in Bergen

 

Am Morgen läuft unser Schiff in Bergen ein. Es ist nebelig aber nicht sehr kalt. Wir haben uns zu einer kleinen Wanderung angemeldet die um 9 Uhr beginnt. Als Guide steht uns Julian zur Verfügung. Mit der Standseilbahn (Fløibanen) fahren wir zum 320 m ü.d.M. liegenden Fløyen. Von dort hat man eine groβartige Aussicht. So beschreibt es jedenfalls der Reiseführer. Heute ist die Aussicht aber gleich Null. Trotzdem starten wir unsere Wanderung. Der Nebel und der teilweise Nieselregen machen den Wald zu einem mystischen Ort. Unterwegs gibt’s heiße Getränke und Gebäck aus des Führers Rucksack. Mit der Standseilbahn geht es auch wieder hinab und wir bummeln auf eigene Faust durch das sehenswerte Altstadtviertel Bryggen (Weltkulturerbe).

Zurück an Bord gibt es dann eine Informationsveranstaltung  zum Ablauf unserer Ankunft am morgigen Donnerstag in Hamburg.


Donnerstag, 27.März 2025 - Der letzte Tag auf dem Meer

 

Am heutigen Tag überqueren wir wieder die Nordsee. D.h. ein kompletter See-Tag steht an. Wenn nichts schief geht, erreichen wir morgen früh Hamburg.

Gegen 11 Uhr hören wir uns einen interessanten Vortrag über Svalbard an, eine Inselgruppe, die zu Norwegen gehört und die die Unwissenden Spitzbergen nennen. Spitzbergen ist aber nur eine Insel des Svalbard-Archipels (d.w.v.g.n.).

Nach dem Mittag nutzt Uta dann endlich mal den Whirlpool  auf Deck 7. Ich mache noch ein paar Fotos vom Schiff.

Am Nachmittag werden noch einmal zwei Vorträge angeboten. Im ersten geht es um die Tücken der norwegischen Sprache, Es gibt nämlich mehr als ein Norwegisch und auch noch zahlreiche Dialekte. Im zweite Vortrag erfahren wir, wie lange es schon Skier gibt und wer sie erfunden hat.

Später erfolgt die Auswertung des bordeigenen Fotowettbewerbs. Den ersten Platz belegt ein Foto eines Lawinenabgangs von einem Berg ins Meer. Coole Sache, da war der Fotograf zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Mein Foto kommt nicht in die engere Wahl, das hatte ich aber auch nicht erwartet.

Am späten Abend verabschieden sich der Kapitän und seine Crew von uns. Das zeigt uns, dass sich der Urlaub nun unaufhaltsam dem Ende zuneigt.

Morgen früh werden wir in Hamburg ankommen und dort wartet noch ein kleines Schmankerl auf uns.


Freitag, 28.März 2025 - Ankunft in Hamburg und Besuch im Miniatur-Wunderlend

 

 

Dass der Urlaub (fast) zu Ende ist, merkt man daran, dass unser Wecker heute schon um 6 Uhr klingelt. Die nächtliche  Fahrt über die Nordsee war ausgesprochen ruhig. Wir frühstücken das letzte Mal an Bord und verlassen unsere Kabine vorschriftsmäßig vor 8 Uhr. Der Shuttlebus fährt um 9 Uhr vom Schiffsterminal zum Hamburger Busbahnhof, unweit des Hauptbahnhofs. Dort deponieren wir unser Gepäck und machen uns auf den Weg in die Speicherstadt, zum Miniatur-Wunderland. Uta hat hier schon vor einigen Woche eine Tour hinter den Kulissen der größten Modelleisenbahn der Welt, gebucht. So können wir auch hinter und unter den Eisenbahnen  rumkriechen. Sehr interessant.

 

16:34 Uhr verlassen wir die Hansestadt in Richtung Erfurt mit dem ICE, dem richtigen, dem großen.


Resümee

Die Fahrt mit Hurtigruten war unsere erste richtige Schiffsreise. Entlang der Norwegischen Küste fuhr das Schiff durch atemberaubende Landschaften. Die Organisation war perfekt. Des Wetters wegen konnten wir die Busreise von Honningsvåg zum Nordkap nicht unternehmen. Die Lawinengefahr war einfach zu groß. Weiterhin konnten wir Reine auf den Lofoten nicht anfahren. Hier war es zu windig. Stattdessen haben wir Trondheim besucht. Das zeigt, dass auf solch einer Fahrt, die Natur immer das letzte Wort hat. Das lässt sich nicht ändern, damit muss man rechnen. Trotz der Umplanungen und Änderungen hatte wir eine sehr schöne Zeit. Das Ambiente des Schiffs, die Einrichtung der Kabine, das leckere Essen und nicht zuletzt die Menschen, die nahezu rund um die Uhr um unser Wohl besorgt waren, das alles war ganz großartig. Dennoch muss man sich darüber im Klaren sein, dass eine solche Schiffsreise den individuellen Spielraum stark einschränkt. Gern hätten wir uns an dem einen oder anderen Ort mehr Zeit gewünscht oder hier und da noch eine weitere Wanderung unternommen. Das haben wir vorab gewusst und in Kauf genommen. Ebenso war es bei 500 Mittreisenden auf dem Schiff nicht möglich, dass sich so ein „Zusammengehörigkeitsgefühl“ entwickelt, wie wir es von unseren Reisen in Kleingruppen kennen.

Dennoch war die Reise ein tolles Erlebnis und wir bereuen nicht, sie unternommen zu haben auch wenn wir in Zukunft wohl wieder unsere bisherigen Reisearten bevorzugen werden.